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Befragungsvergleich 2017/18 – Digital ist bei Neurologen noch ein ganz zartes Pflänzchen

Von 19. November 2018Juni 29th, 2023Allgemein, Data-based, Digital

Neue Umfrage unter Neurologen zu deren Kanalpräferenzen und Informationsverhalten bereits nach einem Jahr, macht das Sinn? Erfahrungsgemäß zeigen sich deutlichere Veränderungen frühestens anderthalb Jahre später. Eine neue Aufgabenstellung an m:werk erforderte aber ganz frische Daten aus der Facharztgruppe Neurologen, insofern können wir mal reinschauen, ob sich zwischen 20171und 20182etwas Gravierendes getan hat? Mit einer Einschränkung. Unsere 2017er Befragung fokussierte ausschließlich auf den Bereich der niedergelassenen Neurologen, 2018 erforderte jedoch den paritätischen Mix aus Klinik und niedergelassenem Bereich. Das hat erfahrungsgemäß zur Folge, dass digitale Kanäle in der Regel von der Präsenz der Kliniker in der Befragung profitieren.

Unser Neurologen-Fazit 2017 (vergl. BLOG-Beitrag vom 20. Juli 2017) in Sachen Kanalpräferenzen und Informationsverhalten lautete: Null Bock auf Social Media, Online Portale oder Apps! – niedergelassene Neurologen mögen’s klassisch.

Ob das auch für 2018 noch gilt? Nachfolgend eine kleine Auswahl unserer Befunde.

2017 und 2018 auf Platz 1: Der Nervenarzt

Es ist gute Tradition, dass wir nach wie vor die Nutzung gedruckter Fachzeitschriften unter die Lupe nehmen. Befragt (ungestützt!), welche Fachzeitschriften sie regelmäßig lesen (i.e. 1 x im Monat) kamen 2017 „Der Nervenarzt“ (53,3%), „Deutsches Ärzteblatt“ (50%) und „Info Neurologie & Psychiatrie“ (36,7%) auf die ersten Ränge.

2018 baute „Der Nervenarzt“ mit 63,3% seinen ersten Platz weiter aus, gefolgt von „Info Neurologie & Psychiatrie“ (50%) und „Aktuelle Neurologie“ (36,7%). Das „Deutsche Ärzteblatt“ landete 2018 auf Platz 4.

Was ist mit Online?

Und die Online-Medien, bzw. die Online-Ausgaben der Fachzeitschriften, welchen Stellenwert haben sie? Eine Frage, die unsere Kunden immer wieder besonders umtreibt. Unsere Befragungsstrecke nach den Top-Kontaktarten (insg. werden 20 erhoben u.a. auch Online-Medien und -Ausgaben) scheint zunächst unser 2017er Fazit „… Neurologen mögen’s klassisch!“ zu bestätigen. Auf die Frage „An welchen der nachfolgend genannten Kontaktarten haben Sie großes Interesse an einer künftigen Nutzung?“ belegen 2018 die Top-Ränge (in dieser Reihenfolge): Gedruckte Fachzeitschrift, Regionale Fortbildungen, Kongressbesuch. Auf Platz Platz 4 finden wir den Außendienstbesuch in der Praxis und die Fachzeitschrift online auf Platz 7.

Zum Vergleich 2017: Top-Ranking – Regionale Fortbildung, Kongressbesuch, Außendienstbesuch in der Praxis. Die Fachzeitschrift gedruckt auf Platz 4 und die Online-Ausgaben auf Platz 12.

Dass Fachzeitschriften eine so prominente Stellung wie bei den Neurologen innehaben, gilt so nicht für andere Facharztgruppen, wie unsere Befragungszyklen zeigen. Dem Neurologen scheinen sie sehr wichtig zu sein. Und eine Verbesserung des Rankings ihrer Online-Ausgaben um 5 Plätze innerhalb eines Jahres ist durchaus bemerkenswert.

Wenn Social Media, dann ist es bei Neurologen YouTube

Angesichts der eher klassischen Struktur der Neurologen-Facharztgruppe bei Kanalpräferenz und Informationsverhalten traut man sich fast nicht, nach der beruflichen Nutzung von Social Media-Kanälen zu fragen.

2017 gaben 83,3% der befragen Neurologen an, diesen Kanal beruflich nicht in Betracht zu ziehen. Unter den wenigen Nutzern griffen 10% auf Facebook zu und 3,3% auf YouTube.

Durch eine Veränderung und dadurch auch durch eine Verfeinerung unserer Befragungsmethode, wissen wir 2018, dass Neurologen zu 10% mindestens 1 x pro Woche beruflich auf Facebook zugreifen, 3,3% 1 x pro Monat, 76,7% gar nicht und 3,3% kennen Facebook nicht. Die berufliche Nutzung von Social Media ist in 2018 leicht angestiegen auf insgesamt 20% (3% häufig, 17% selten). 80% verhalten sich weiter abstinent.

Interessant wird es beim beruflichen Gebrauch von YouTube. Hier gehen 23,3% mindestens 1 x pro Woche auf diesen Kanal, 10% sind es 1 x pro Monat, 20% 1 x im Quartal und lediglich 36,7% nutzen YouTube überhaupt nicht. Verbirgt sich hier möglicherweise ein Hinweis, dass Bewegtbild-Informationen hier besonders attraktiv sind?

Überrascht hat uns ein Ergebnis, das wir noch einmal näher unter die Lupe nehmen wollen. So gaben 93,4% der befragten Neurologen tatsächlich an, Twitter beruflich zu ignorieren. Eine Erklärung haben wir noch nicht, zumal Twitter sich in anderen Facharztgruppen beruflich einen gewissen Stellenwert erarbeitet hat.

Wenn Sie mehr über unsere datenbasierte Methodik in der Healthcare Communication und die gewonnenen Erkenntnisse erfahren möchten, sprechen Sie uns gerne jederzeit an. Weitere Informationen zu m:cognito – der strukturierten Methode für evidenzbasiertes Marketing – finden Sie unter www.m-cognito.de.

Unverbindliche Anfrage

1+2 Basis der Befragung ist eine Zufallsstichprobe innerhalb der Grundgesamtheit der jeweiligen Zielgruppe, welches die Repräsentativität der Befragung gewährleistet. Als Durchführungsmethode wurden telefonische Interviews gewählt.

m:werk Healthcare Communication ist als Healthcare- und Pharma-PR-Agentur seit 2000 für Unternehmen der pharmazeutischen Industrie, der Medizintechnik und anderer Healthcare-relevanter Branchen tätig.

Fundament für Beratung und Maßnahmenentwicklung im Rahmen von Kommunikations- und PR-Konzepten ist die datenbasierte Methodik der empirischen Sozial- und Marktforschung. Sie wurde für kommunikative Fragestellungen in der Healthcare-PR, insbesondere des dort verorteten Marketings, adaptiert. Im Kern werden regelmäßig Facharzt- und Patientengruppen repräsentativ und detailliert über ihr aktuelles und vermutet künftiges Informations- und Kommunikationsverhalten befragt. So erhalten wir empirisch-gestützt eine aktuelle, valide, quantitative Daten-Grundlage für den zielgerichteten Budget-Einsatz und für eine präzise crossmediale Gewichtung im jeweiligen Facharzt- oder Patientensegment.

Weiter ergänzen wir diesen Daten-Pool durch qualitative Befragungen (Telefon und online) unter Meinungsbildnern, Klinikern und niedergelassenen Ärzten der verschiedenen Facharztgruppen bzw. Patienten bestimmter Indikationsbereiche.

René Schütz