Die Corona-Pandemie hat in vielen Branchen für Turbulenzen, aber auch für schnelle Veränderungen gesorgt. Eine der am stärksten betroffenen Industrien war zweifelsohne die Veranstaltungsbranche. Doch wie sieht die Landschaft jetzt aus und was sind neue Herausforderungen und Chancen?
Die Renaissance der Veranstaltungen
Nach den Lockdowns und Einschränkungen kehrte die Veranstaltungsbranche allmählich zurück, jedoch mit einem veränderten Gesicht. Großveranstaltungen, die vor der Pandemie als Selbstverständlichkeit galten, wurden durch kreative und innovative Ansätze ersetzt, um die Sicherheit der Teilnehmenden zu gewährleisten. Wie sieht es nun im Jahre 2023 aus? Ein erster Blick zeigt, dass die wichtigsten Branchenkongresse dieses Jahr in Präsenz stattgefunden haben wie z. B. die Leitmesse für den Apothekenmarkt „Expopharm“, der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), der Kongress der European Academy of Dermatology and Venereology (EADV) oder der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ). Doch betrachten wir einmal die durch die Pandemie aufgeworfenen Veränderungen und Herausforderungen im Detail. Was ist geblieben und wie gestaltet sich die weitere Zukunft?
Virtuelle Angebote: Gekommen, um zu bleiben?
Eine der bemerkenswertesten Veränderungen war der Aufstieg von reinen Onlineveranstaltungen und hybriden Angeboten, die sowohl persönliche als auch digitale Aspekte verbinden. Neben dem offensichtlichen Vorteil der Möglichkeit physische Kontakte zu vermeiden, beachten derartige Veranstaltungen auch den immer wichtiger werdenden Aspekt der Nachhaltigkeit. Denn es ermöglicht Menschen aus der ganzen Welt, an Veranstaltungen teilzunehmen, ohne Reisen und damit einhergehende Umweltbelastungen in Kauf nehmen zu müssen. Dieser Ansatz ist somit nicht nur nachhaltig, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten für ein breiteres Publikum und erweiterte Netzwerkmöglichkeiten. Reisen ist aber nicht nur unter umweltspezifischen Gesichtspunkten zu betrachten, sondern bedeutet auch immer einen zeitlichen Aufwand: Virtuelle Lösungen stellen eine zeitsparendere Möglichkeit der Teilnahme dar, was wiederum ein breiteres Publikum anspricht.
Vor Corona dominierten klar die reinen Präsenzveranstaltungen. So wurde im Meeting- & Eventbarometer noch im Jahre 2019 bei den 2,89 Mio. Veranstaltungen keine Unterscheidung der Veranstaltungsformen vorgenommen.1 Die Pandemie führte zu einem Rückgang der durchgeführten Veranstaltungen im Jahr 2020 auf rund 2,3 Mio. davon 1,5 Mio. Online-/Hybridveranstaltungen. Im Folgejahr blieb die Zahl der reinen Präsenzveranstaltungen mit rund 800.000 nahezu konstant, doch wurde das rein virtuelle Angebot (Anstieg von 1,4 auf 3,0 Mio.) und hybride Veranstaltungen (Anstieg von 0,1 auf 0,36 Mio.) massiv erweitert.1
Ein Blick auf das zurückliegende Jahr 2022 zeigt jedoch eine Umkehr des Trends: So sank die Anzahl der angebotenen Veranstaltungen auf annähernd Vor-Corona-Niveau (2,6 Mio.). Dies lag insbesondere an einem starken Rückgang der rein virtuellen (-72,1 %) und hybriden (-34,4 %) Veranstaltungen, wohingegen die Präsenzveranstaltungen um 85,8 % zulegten.1 Der Trend, digitalisierte Angebote zurückzuführen in Präsenzveranstaltungen, zeigt sich auch in der zunehmenden Zahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor Ort, die mit 184 Mio. 48,5 % des Niveaus von 2019 erreichten. Dominiert wird das Angebot von beruflich motivierten Veranstaltungen, die rund 2/3 des Gesamtmarktes ausmachen.1
Therapieoptionen: Healthcare-Veranstaltungen im Entwicklungsprozess
Die gesamtheitlichen Entwicklungen gehen auch an der Healthcare-Branche nicht vorbei und haben bis heute ihre Spuren hinterlassen: Beispielsweise existieren die großen Kongresse kaum mehr ohne jedwede digitale Angebote. Der DGKJ-Kongress ist zwar eine reine Präsenzveranstaltung, stellt jedoch eine Vielzahl der Programmpunkte als On-Demand, also auf Abruf, zur Verfügung, ebenso wie die Expopharm.2,3 Der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) wiederum bietet einige der Veranstaltungen als gleichzeitigen Livestream und On-Demand an.4
Neben der Möglichkeit, Kongresse teilweise oder vollständig online stattfinden zu lassen, haben sich durch die pandemiebedingten Herausforderungen auch andere Möglichkeiten ergeben, welche die Healthcare-Landschaft nachhaltig verändert haben: Interviews können ohne Mitarbeitende vor Ort durchgeführt werden, ganze Pressekonferenzen werden virtuell umgesetzt oder Podcastaufnahmen mit Referierenden an verschiedenen Standorten aufgenommen. Allgemein findet ein Umdenken und eine genaue Abwägung statt, welche Maßnahmen zwingend in Präsenz durchgeführt werden müssen oder von virtuellen Alternativen profitieren können, auch im Sinne des Klimaschutzes, der Nachhaltigkeit sowie der Zeiteffizienz für potentiell Teilnehmende.
Wie m:werk unterstützt
Wie genau sich die Zukunft der Veranstaltungsbranche verändern wird, bleibt abzuwarten, das zeigt auch ein Blick auf die aktuelle Umfrage unter Anbietern und Veranstaltern.1 Während Veranstalter mit einer erneuten Zunahme virtueller Angebote rechnen, sehen Anbieter dies anders. Digitale Formate müssen erst noch ihren genauen Platz finden, eins ist jedoch schon jetzt absehbar: Völlig verschwinden werden sie nicht mehr. Auch m:werk trägt diesem Umstand Rechnung: So unterstützten wir bereits vor der Pandemie Kunden bei der Realisierung virtueller Veranstaltungskonzepte im Rahmen von Pressekonferenzen oder Hologramm-gestützten Fortbildungen und haben dieses Angebot seitdem konstant erweitert und ausgebaut. Als konsequenten nächsten Schritt bündelten wir unsere bestehende Expertise im neu transformierten Geschäftsbereich Creative & Digital, um Synergien noch besser nutzen zu können. Seit August 2023 treibt der neue Head of Creative & Digital Clemens Körber diese Entwicklung weiter. Selbstverständlich geht dieser synergistische Zusammenschluss über die Konzeption von Veranstaltungskonzepten hinaus und betrifft jegliche Art der Medical Content Creation.
Wenn Sie mehr über m:werk erfahren möchten, sprechen Sie uns gerne jederzeit an.
Unverbindliche Anfrage1 Europäisches Institut für TagungsWirtschaft GmbH (EITW): Meeting- & EventBarometer 2023; https://www.gcb.de/de/wissen-und-innovation/meeting-und-eventbarometer/ (zuletzt abgerufen am 24.10.2023)
2 Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin: Kongress für Kinder- und Jugendmedizin; https://dgkj-kongress.de/ (zuletzt abgerufen am 24.10.2023)
3 ExpoPharm: On-Demand-Programm; https://www.expopharm.de/messe/apotheken/event.php?pg=on-demand&setlang=de&linkplace=banner (zuletzt abgerufen am 24.10.2023)
4 Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde: DGPPN-Kongress; https://www.dgppnkongress.de/(zuletzt abgerufen am 24.10.2023)
Von den Standorten Wiesbaden und Berlin aus unterstützen das m:werk Team nationale und internationale Healthcare Unternehmen in der Entwicklung von medizinischem Content für Fach- und Patientenkreise. Das Portfolio reicht von strategischer Beratung und Planung bis hin zur Umsetzung aufmerksamkeitsstarker Kampagnen – unabhängig davon, ob z. B. digitale Lösungen, Medienentwicklung, Social Media Management oder Media Relations benötigt werden. Grundlage dabei bildet stets der eigens entwickelte datenbasierte Ansatz, um sicherzustellen, dass alle Inhalte zielgruppenspezifisch aufbereitet und platziert werden.
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