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Frauenthema Brustkrebs? Bei Männern (k)ein Thema?!

Von 5. Oktober 2023Allgemein, Consulting
Brustkrebs bei Männern

Frauenthema Brustkrebs? Bei Männern (k)ein Thema?!

Brustkrebs (medizinisch ‚Mammakarzinom‘) wird weithin als eine rein weibliche Erkrankung wahrgenommen. Nicht ganz zu Unrecht, denn lediglich 1 % oder umgerechnet ca. 700 Männer erkranken jedes Jahr in Deutschland daran.1 Das Mammakarzinom des Mannes (MBC, Male Breast Cancer) wird insgesamt eher übersehen: Brustkrebsvorsorgeprogramme gibt es für Männer nicht und auch der Vernetzungsgrad von Betroffenen untereinander zu diesem Erkrankungsbild bzw. entsprechende Communities sind lange nicht so groß, wie die der weiblichen Betroffenen, auch ihre Präsenz in Studienprogrammen ist eher rar.1

Warum gibt es überhaupt Brustkrebs bei Männern?

Fangen wir bei der Anatomie an: Frauen können Brustkrebs nur bekommen, weil sie ‚die Brust‘ haben? Eigentlich eher, weil es bestimmte ‚Bestandteile‘ der Brust gibt, z. B. das Drüsengewebe und die Milchgänge, an denen der Brustkrebs entstehen kann. Interessant ist: Letztere sind auch beim Mann angelegt und in 90 % Ausgangspunkt der Brustkrebserkrankung.1 Da sie, im Vergleich zu denen der Frauen, weniger stark ausgeprägt sind, sind Männer auch weniger oft von Brustkrebs betroffen.1 Doch welche Rolle spielen die Hormone? Hier sind Frauen und Männer eine Art hormoneller Zwitter: Beide haben „weibliche“ Hormone (Östrogen, z. B. Estradiol) und „männliche“ Androgene (z. B. Testosteron), aber in jeweils unterschiedlicher Konzentration / Menge. Nebenbei erwähnt: Aus Testosteron entsteht durch Enzyme das weibliche Hormon Estradiol.2 Zusätzlich können vermehrt weibliche Hormone auch im Bauchfett von Männern entstehen, z. B. bei Übergewicht. Denn Fettzellen bilden Östrogene und somit steigt im Fettgewebe der Östrogen-Spiegel. Das Zellwachstum wird also gefördert – auch das von Krebszellen.3

Knoten in der Brust – auch ein Anzeichen für ein Mammakarzinom beim Mann?

Ja, oft sogar im Bereich der Brustwarze. Er ist meist hart, schmerzlos, unverschieblich und einseitig vorhanden. Auch können Form und Größe verändert sein oder Ausfluss sowie Entzündungen entstehen. Zudem kann es zu vergrößerten Lymphknoten in den Achselhöhlen kommen.1,4 Erst im fortgeschrittenen Stadium können auch weitere körperliche Symptome auf eine solche Krebserkrankung hinweisen. Dazu zählen u. a. ein unerklärlicher Gewichtsverlust, Knochenschmerzen, Husten und Atemnot sowie insgesamt eine verminderte Leistungsfähigkeit. Auch kann ein Arm, in dem die Lymphknoten befallen sind, anschwellen.1

Die Diagnose erfolgt mittels einer Kombination aus Ultraschall und Mammographie, die mit einer Biopsie abgesichert wird.5 Im Anschluss werden die Therapien abhängig von der Wachstumsgeschwindigkeit, der Metastasierung und dem Ansprechen auf bestimmte Medikamente ausgewählt.6

Und die Aussichten?

Die 5-Jahres-Überlebensrate ist mit 77 % bei an Brustkrebs erkrankten Männern niedriger, als bei Frauen mit 87 %.1 Das hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen: Es gibt – wie oben bereits erwähnt – keine Vorsorgeprogramme für Brustkrebs bei Männern. Auch werden Knoten in der Brust vielleicht nicht mit einer „Frauenkrankheit“ assoziiert. In der Folge bleiben Untersuchungen beim Arzt oder der Ärztin aus und die Erkrankung wird erst in einem späteren Stadium diagnostiziert.7 Bei Frauen denkt man direkt an die gynäkologische Praxis, doch an wen wendet Mann sich bei auffälligen Symptomen und einem Verdachtsfall? Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums empfiehlt zunächst den Gang zum Hausarzt oder der Hausärztin – diese verweisen ggf. an ein Brustzentrum oder an die Ambulanz einer vergleichbar spezialisierten Klinik.8

Auch wenn Brustkrebs beim Mann viel seltener als bei Frauen auftritt, ist es wichtig, darüber zu sprechen, Awareness zu schaffen und so idealerweise die Prognose zu verbessern.

Wenn Sie mehr über m:werk erfahren möchten, sprechen Sie uns gerne jederzeit an.

Unverbindliche Anfrage

1 Onko Internetportal: Brustkrebs bei Männern – Entstehung, Symptome, Diagnose und Therapie; https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/brustkrebs-bei-maennern.html (zuletzt abgerufen am 31.07.2023)
2 Ärzteblatt: Östrogenmangel macht Männer dicker; https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/55823/Oestrogenmangel-macht-Maenner-dicker (zuletzt abgerufen am 31.07.2023)
3 Onko Internetportal: Übergewicht als Krebsrisiko – Gesundes Körpergewicht halten; https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/basis-informationen-krebs-bewusst-leben-ernaehrung/gesundes-koerperg.html (zuletzt abgerufen am 31.07.2023)
4 Netzwerk Männer mit Brustkrebs e.V.: Symptome; https://www.brustkrebs-beim-mann.de/symptome/ (zuletzt abgerufen am 31.07.2023)
5 Netzwerk Männer mit Brustkrebs e.V.: Diagnose; https://www.brustkrebs-beim-mann.de/diagnose/ (zuletzt abgerufen am 31.07.2023)
6 Netzwerk Männer mit Brustkrebs e.V.: Behandlung; https://www.brustkrebs-beim-mann.de/behandlungen/ (zuletzt abgerufen am 31.07.2023)
7 Netzwerk Männer mit Brustkrebs e.V.: Prognose; https://www.brustkrebs-beim-mann.de/prognose/ (zuletzt abgerufen am 31.07.2023)
8 DKFZ Krebsinformationsdienst: Brustkrebs beim Mann; https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/brustkrebs/brustkrebs-mann/index.php (zuletzt abgerufen am 31.07.2023)

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