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Der Schlüssel zum Glück? Die Wechselwirkung zwischen Psyche und Körper

Von 19. März 2024Allgemein, Consulting
Wechselwirkung von Körper und Psyche

Glück per Gesetz?

Schon im Sommer 2012 verabschiedet die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Resolution 66/281, mit der sie u.a. beschließt, den 20. März zum Internationalen Tag des Glücks zu erklären.1 Doch was ist Glück? Die Definition von Psychologe Martin Seligman, Leiter des Positive Psychology Centers der University of Pennsylvania, zeigt, dass Glück weit mehr zu sein scheint als eine kurzlebige Freude, denn laut ihm beschreibt „Glück (…) das Ausmaß der augenblicklich empfundenen positiven Emotionen, positiven Verhaltensweisen und der generellen Lebenszufriedenheit.“2 Doch wo ansetzen für mehr Zufriedenheit oder vielleicht sogar Glück? So einfach scheint der Ursprung von Glück gar nicht zu verorten zu sein. Welche Rolle spielen psychische Zufriedenheit und körperliches Wohlbefinden?

Das Zusammenspiel von Psyche und Körper

Die Wechselwirkungen zwischen Psyche und Körper besser zu verstehen, ist der zentrale Ansatz des medizinischen Fachgebiets der Psychosomatik. Hierbei wird angenommen, dass Gesundheit und Krankheit das Ergebnis sich gegenseitig beeinflussender Mechanismen sind.3 So kann zum Beispiel der ständige Kampf gegen körperliche Beschwerden emotional belasten und die mentale Gesundheit beeinträchtigen, was psychische Störungen wie Depression, Angst- und Panikstörung oder auch posttraumatische Belastungsstörungen zur Folge haben kann.4

Happy gut, happy life?

Das sogenannte ‚Glückshormon‘ Serotonin, das maßgeblich für das Wohlbefinden verantwortlich gemacht wird, produzieren zu 95% Bakterien im Darm. Auch die Neurotransmitter Gaba und Dopamin werden größtenteils dort gebildet.5 Spannend dabei ist, dass der Darm so nicht nur Einfluss auf unser körperliches Wohlbefinden zu haben scheint, sondern auch auf unsere Zufriedenheit. Seit einigen Jahren rückt die sogenannte Darm-Hirn-Achse in den Fokus des Interesses. Der Psychiater, Psychotherapeut und Neurowissenschaftler Prof. Gregor Hasler, Professor an der Universität Freiburg (Schweiz) betont, dass die Forschung in diesem Bereich sehr aktiv sei, aber noch in den Kinderschuhen stecke und die Forschenden gerade erst anfangen zu begreifen, welch großen Einfluss Darmbakterien auf den ganzen Körper haben.5 Eine Herausforderung dabei ist, dass die Kausalität oft nicht eindeutig geklärt werden kann: So ist beispielsweise noch unsicher, ob sich Depressionen negativ auf dem Darm auswirken können oder ob eine gestörte Darmflora ein Faktor für das Erkranken darstellen könnte.

Nicht nur poetisch: das gebrochene Herz

Ein Phänomen, das außerdem die Verbindung von Körper und Psyche verdeutlicht, ist das Broken-Heart-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine plötzlich auftretende Erkrankung des Herzmuskels (Kardiomyopathie), die durch Kummer ausgelöst wird, wie durch den Verlust eines geliebten Menschen. Betroffene erholen sich in der Regel schnell wieder. Bei manchen führt das Syndrom jedoch zu Herzrhythmusstörungen, kardiogenem Schock oder Thromboembolien – und verläuft in 1 bis 5 Prozent der Fälle sogar tödlich.6

Positive Wechselwirkung

Doch es gibt auch positive Erkenntnisse: Unabhängig vom Alter, ob gesund oder psychisch erkrankt, wurde herausgefunden, dass sich bei Menschen, die sich körperlich betätigen, förderliche Effekte bei der psychischen und emotionalen Gesundheit einstellen. Körperliche Aktivität kann zum Beispiel positive Effekte auf depressive Symptomatiken haben und ist daher als präventives und therapeutisches Instrument geeignet. Hier reichen laut den Expertinnen und Experten rund um Dr. Christian Imboden, Ärztlicher Direktor und Vorsitzender der Klinikleitung Wyss Münchenbuchsee, bereits 150 Minuten moderate und/oder 75 Minuten intensive körperliche Aktivität pro Woche.7,8,9

Wohlbefinden und Zufriedenheit – oder sogar Glück – setzen also eine gewisse Balance zwischen den körperlichen und psychischen Kräften voraus, da diese unsere Lebensqualität maßgeblich beeinflussen. Künftige Forschung kann nicht nur eine Vertiefung unseres Verständnisses, sondern möglicherweise neue Wege zur Prävention und Behandlung von Krankheiten aufzeigen, indem sie die tiefgreifenden Zusammenhänge von Psyche und Körper weiter erkunden.

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Unverbindliche Anfrage

1 Helliwell, J. F et al.: World Happiness Report 2023. New York: Sustainable Development Solutions Network. (2023); https://worldhappiness.report/ed/2023/ (zuletzt abgerufen am 11.03.2024)
2 Seligman, M. Authentic happiness. New York: Free Press (2002)
3 Quarks Daily Spezial: Psychosomatik – wie Körper und Geist sich beeinflussen (2023); https://www.quarks.de/podcast/quarks-daily-spezial-folge-90-psychosomatik-wie-koerper-und-geist-sich-beeinflussen/ (zuletzt abgerufen am 11.03.2024) 4
4 Universitätsklinikum Gießen: Was ist Psychosomatik?; https://www.ukgm.de/ugm_2/deu/ugi_pso/7695.html (zuletzt abgerufen am 11.03.2024)
5 Claraspital: Die Darm-Hirn-Achse. Beobachter Spezial 25/2019 https://issuu.com/claraspital/docs/beobachter_20191206_088 (zuletzt abgerufen am 18.03.2024)
6 gesund.bund.de: Broken-Heart-Syndrom; https://gesund.bund.de/broken-heart-syndrom (zuletzt abgerufen am 11.03.2024)
7 Schulz, K.-H. et al.: Körperliche Aktivität und psychische Gesundheit. Bundesgesundheitsblatt (2012) 55:55–65 DOI 10.1007/s00103-011-1387-x
8 Bendau, A. et al.: Bewegung, körperliche Aktivität und Sport bei depressiven Erkrankungen. NeuroTransmitter (2022). 33 (1-2)
9 Imboden, C. Mini-Review: Die Bedeutung von körperlicher Aktivität für die psychische Gesundheit. Praxis 2022; 111 (4): 186–191; https://econtent.hogrefe.com/doi/pdf/10.1024/1661-8157/a003831 (zuletzt abgerufen am 11.03.2024)

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Jasmin Eckert