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Dry January – weniger trinken für einen gesünderen Körper

Von 11. Januar 2023Juni 29th, 2023Allgemein, Consulting

Die Weihnachtstage sind vorbei und der Start ins neue Jahr ist bei dem einen oder der anderen vielleicht etwas feucht-fröhlicher ausgefallen. Für viele bedeutet der Start eines neuen Jahres auch der Versuch, etwas zu verändern und mit guten Vorsätzen zu beginnen – wie dem Verzicht auf Alkohol für einen Monat.

Die Dry January-Kampagne

Der Ursprung der Kampagne, welche mittlerweile in immer mehr Ländern ihre Anhänger findet, stammt aus Großbritannien. Großbritannien präsentierte erst jüngst die Zahlen der an den Folgen von Alkoholkonsum gestorbenen Menschen im Jahre 2021. Mit 9.641 Menschen wurde hierbei eine neue Rekordzahl erreicht. Die häufigste Todesursache: Lebererkrankungen im Zusammenhang mit dem Alkoholmissbrauch (77,8 %). iAuch Deutschland gilt als Hochkonsumland, in welchem im Jahr 2020 jeder ab 15 Jahren im Durchschnitt 10,8 Liter reinen Alkohols zu sich genommen hat, bei einem Durchschnitt der OECD-Länder von 8,9 Litern.ii

Ein Grund mehr sich mit dem eigenen Konsum zu beschäftigen und gegebenenfalls etwas zu verändern. Ein erster Schritt kann der Dry January-Ansatz sein. Wie der Name unlängst verrät, ist es das Ziel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, den gesamten Januar auf den Konsum von Alkohol zu verzichten. Doch was bringt ein solch zeitlich begrenzter Verzicht oder ist es am Ende mehr schöner Schein statt tatsächlich Sein?

Risiken des Alkoholkonsums

Betrachtet man den Konsum von Alkohol, tauchen viele verschiedene Begriffe auf, die nicht immer eindeutig definiert sind: risikoarm, riskant, schädlich, problematisch bis hin zu abhängig. Die Unterschiede sollen nicht alle detailliert besprochen werden, doch eines sollte man sich klar machen, es gibt keinen risikofreien Alkoholkonsum, lediglich das Risiko kann verringert werden.iii Vor diesem Hintergrund lässt sich auch die Frage der Sinnhaftigkeit eines Dry Januarys eindeutig beantworten: Jede Reduktion des Konsums bringt etwas. Welche positiven Veränderungen eine 1-monatige Abstinenz mit sich bringen kann, haben verschiedene Studien schon zeigen können.

Ein kurzzeitiger Verzicht reduziert dauerhaft den Konsum

Mithin die ausführlichste Studie stammt aus dem Mutterland der Dry-January-Bewegung Großbritanniens und hat die Auswirkungen ausgewertet. Es zeigte sich, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch noch ein halbes Jahr nach Ende ihrer Abstinenz im Durchschnitt deutlich weniger Alkohol konsumierten. Die durchschnittliche Anzahl an „Trinktagen“ fiel von 4,3 auf 3,3 pro Woche, die Anzahl an konsumierten Standardgläsern Alkohol (z.B. ein 0,3 l Bier, 0,125 l Wein, 4cl Schnaps) fiel von 8,6 auf 7,1.iv Allein ein kurzzeitiger Verzicht hilft Menschen dabei, dauerhaft weniger zu trinken, da die Zeit hilft, über seinen bisherigen Konsum nachzudenken. Zudem kann es motivieren, noch länger durchzuhalten.

Vielfältige Auswirkungen auf Körper und Psyche

Bereits nach einer Woche ohne Alkohol werden die meisten Leute, die zuvor regelmäßig konsumiert haben, Veränderungen feststellen können. Mit als erstes verbessert sich die Schlafqualität, da Alkohol die wichtigen REM(Rapid Eye Movement)-Phasen des Schlafs negativ beeinflusst. Der Schlaf ist erholsamer und dies führt unmittelbar zu einer gesteigerten Konzentration über den Tag.v,vi

Schon innerhalb der ersten Wochen profitieren auch die Leber und somit der ganze Körper von ausbleibendem Alkohol. Die Leber trägt die größte Last beim Abbau des Alkohols. Ist sie mit dem Abbau von Alkohol beschäftigt, baut sie zum Beispiel weniger Fett ab und lagert es anstatt dessen ein. Ohne Alkohol verringern sich Triglyceride und Cholesterine, zudem kann sich die Leber erholen. Je nach vorheriger Belastung kann sich die Leber so nach 4 bis 8 Wochen vollständig erholt haben.vi Als Bonus führen die geringere Kalorienaufnahme durch Alkohol, ein nicht gestörter Fettabbau und ganz generell weniger durch Alkohol vermittelter Hunger zu einem sukzessiven Gewichtsverlust.vi,vii

Nach 2 Wochen stellt sich bei vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern oftmals eine verbesserte Fitness ein. Man fühlt sich ausgeruhter und kräftiger. Durch den ausbleibenden Alkohol wird weniger Cortisol ausgeschüttet und das Stresslevel reduziert. Das stärkt das Immunsystem. Außerdem wird dem Körper weniger Wasser durch den Alkohol entzogen, das hilft der Haut sich zu rehydratisieren und sie sieht straffer und weniger trocken aus.vi,viii

Nach einem kompletten Monat ohne Alkoholkonsum haben sich auch die Darmschleimhäute zum Teil regeneriert, was zu einer erhöhten Aufnahme an Vitaminen und Nährstoffen führen kann. Zudem können sich andere Magen-Darm-Probleme verringern. Alkohol stresst den Körper und führt zur Ausschüttung blutdrucksteigernder Hormone, dieses wiederum begünstigt die Entstehung kardiovaskulärer Probleme. Durch einen Verzicht auf Alkohol sinken der Blutdruck und das Risiko für weitere Erkrankungen.vi,viii

Insgesamt berichtete der Großteil der oben benannten Dry-January-Studien-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer über eine bessere Gesundheit (70 %), besseren Schlaf (71 %), mehr Energie (67 %), Gewichtsabnahme (58 %), schönere Haut (54 %) und einer besseren Konzentrationsfähigkeit (57 %). Zudem gaben 88 % an, dass sie für die Dauer der Abstinenz Geld gespart hatten.iv

Die Studie konnte zeigen, dass bereits ein kurzzeitiger Verzicht erhebliche positive Auswirkungen auf den Körper und die Psyche der Teilnehmer hatte. Je länger ein Verzicht auf Alkohol stattfindet, desto stärker verbessern können sich die beschriebenen Normalisierungen der Körperfunktionen. Ein kompletter Verzicht oder reduzierter Konsum verringert zudem erheblich das Risiko für bestimmte Krebsarten, wie Krebs der Mundhöhle, des Rachens und der Speiseröhre.vi

Ein kurzfristiger Verzicht auf Alkohol kann dabei helfen sich und seinem Körper etwas Erholung zu gönnen. Die Zeit der Abstinenz kann auch genutzt werden, um über seinen Umgang mit Alkohol nachzudenken und möglicherweise Veränderungen anzugehen. Aus diesem Grund sollte jeder ein Versuch wagen. Vielleicht schon diesen Januar oder dann spätestens zum „Sober October“.

Wenn Sie mehr über m:werk erfahren möchten, sprechen Sie uns gerne jederzeit an.

Unverbindliche Anfrage

i Zeit online: Neue Rekordzahl an Alkoholtoten in Großbritannien; https://www.zeit.de/gesundheit/2022-12/alkohol-tote-grossbritannien-corona-pandemie, zuletzt abgerufen am 09.01.2023
ii Kenn dein Limit: Alkoholkonsum in Deutschland – So trinkt Deutschland: Zahlen und Fakten; https://www.kenn-dein-limit.de/alkoholkonsum/alkoholkonsum-in-deutschland/, zuletzt abgerufen am 09.01.2023
iii Helmholtz-Gemeinschaft: Wie gefährlich ist Alkohol?; https://www.helmholtz.de/newsroom/artikel/wie-gefaehrlich-ist-alkohol/, zuletzt abgerufen am 09.01.2023
iv University of Sussex: How ‘Dry January’ is the secret to better sleep, saving money and losing weight; https://www.sussex.ac.uk/broadcast/read/4713, zuletzt abgerufen am 09.01.2023
v PraxisVita: Alkoholverzicht: Was passiert dabei im Körper?; https://www.praxisvita.de/alkoholverzicht-was-passiert-dabei-im-koerper-16838.html, zuletzt abgerufen am 09.01.2023
vi Surely: 9 Really Awesome Health Benefits of Not Drinking Alcohol; https://www.drinksurely.com/a/blog/benefits-of-not-drinking-alcohol, zuletzt abgerufen am 09.01.2023
vii Vital: Kein Alkohol für 30 Tage – das passiert im Körper; https://www.vital.de/news/das-passiert-mit-ihrem-koerper-wenn-sie-30-tage-auf-alkohol-verzichten-1469.html, zuletzt abgerufen am 09.01.2023
viii Oberberg-Kliniken: Alkoholverzicht: Auswirkungen, Vorteile & Tipps; https://www.oberbergkliniken.de/artikel/alkoholverzicht-auswirkungen-vorteile-tipps, zuletzt angerufen am 09.01.2023

Von den Standorten Wiesbaden und Berlin aus unterstützen das m:werk Team nationale und internationale Healthcare Unternehmen in der Entwicklung von medizinischem Content für Fach- und Patientenkreise. Das Portfolio reicht von strategischer Beratung und Planung bis hin zur Umsetzung aufmerksamkeitsstarker Kampagnen – unabhängig davon, ob z. B. digitale Lösungen, Medienentwicklung, Social Media Management oder Media Relations benötigt werden. Grundlage dabei bildet stets der eigens entwickelte datenbasierte Ansatz, um sicherzustellen, dass alle Inhalte zielgruppenspezifisch aufbereitet und platziert werden.

Dr. Jan-Niklas Salewski