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Meine digitalen Kolleginnen und Kollegen

Von 30. März 2022August 18th, 2023Allgemein, Consulting, Digital

Gehört man zu den Personen, die mindestens einen der zahlreichen Kinofilme aus dem Marvel-Universum mit Robert Downey Jr. in der Rolle des genialen Erfinders und Multimilliardärs Tony Stark – alias Iron Man – gesehen haben, dann dürften die Worte „Hey Jarvis!“ sofort Erinnerungen an dessen schlagfertigen digitalen Assistenten J.A.R.V.I.S. („Just A Rather Very Intelligent System“) wecken.

Dieses System unterscheidet sich in vielen Punkten von herkömmlichen digitalen (Sprach-) Assistenten wie z. B. Amazons Alexa. Neben der Fähigkeit, stets einen aktuellen Wetterbericht zu geben, simultan dazu Roboter zu steuern und sogar autonom Waffensysteme zu bedienen, ist die vielleicht bemerkenswerteste Eigenschaft von J.A.R.V.I.S. sein Gespür für den beißenden Sarkasmus von Tony Stark. Das System weiß immer ganz genau, was gerade von ihm erwartet wird und Mensch und Maschine sprechen so ganz natürlich miteinander. Ob, oder vielmehr wann, reale Systeme wie Siri oder Cortana hierzu wohl in der Lage sein werden, lässt sich noch nicht mit Sicherheit sagen.

Wie würde unser Arbeitsalltag aber wohl aussehen, wenn neben den bekannten „analogen“ Kolleginnen und Kollegen plötzlich auch digitale Assistenten wie J.A.R.V.I.S. die Teams unterstützen würden? Persönliche Sprachassistenten gehören schließlich für einige Menschen bereits zum Alltag. Sie erinnern an Termine, spielen die gewünschte Musik ab und beantworten uns alle möglichen Fragen, auch wenn sie auf Anhieb nicht immer die richtige Antwort parat haben oder die Frage nicht gleich verstehen. Trotz ihrer Schwächen erleichtern Sie heute bereits unseren Alltag in vielen Bereichen.

Ließe sich diese Unterstützung auch auf den Arbeitsalltag übertragen? Und könnten diese Assistenten vielleicht sogar bereits komplexere Aufgaben für uns übernehmen?

Ein Gedankenexperiment

Machen wir dazu ein kleines Gedankenexperiment und lassen dabei berechtigte Bedenken zum Datenschutz zunächst außer Acht. Wären digitale Assistenten wirklich gute Kolleginnen und Kollegen? Sollten Sie nur eine „Stimme“ sein oder richtige Roboter, die wir auch physisch wahrnehmen könnten?

Aktuell sind diese Assistenten noch sehr spezialisiert. Ein Schachcomputer löst seine Aufgabe beispielsweise besser als die meisten Menschen – ein gutes Rezept für authentische vietnamesische Sommerrollen liefert er aber nicht.

Die meisten digitalen Helfer sind daher in der Lage, uns bei klar definierten und eher „einfachen“ Aufgaben zu unterstützen: sei es Anrufe zu starten, Informationen im Internet zu beschaffen oder Termine einzutragen; dies erledigen sie meist zuverlässig und können dabei oft auch über natürliche Sprache gesteuert werden.

Sie können uns auch helfen Dinge von A nach B zu transportieren („Kellner Roboter“1). Wobei Letzteres noch nicht reif für die Masse ist und aktuell wohl auch eine recht teure Investition mit geringem Nutzen wäre – zudem sind diese digitalen Assistenten oftmals einfach noch nicht smart genug.

Nehmen wir jetzt einmal an, unsere zukünftigen digitalen Kolleginnen und Kollegen könnten mehr als nur Anfragen ausführen oder uns einfache Antworten auf vordefinierte Fragen geben (Chatbots). Oder nehmen wir an, sie könnten uns komplexe Rechercheaufgaben abnehmen, uns auf neue Tools oder Werbemöglichkeiten aufmerksam machen oder sogar Lösungsansätze bieten und uns so ermöglichen, unsere Arbeit zu optimieren und effizienter zu gestalten.

Stellen wir uns vor, sie könnten unsere physische Post direkt nach Eingangsdatum für uns sortieren oder Besprechungsräume so steuern, dass das Licht je nach Situation automatisch angepasst wird oder Fenster sich ohne menschliches Zutun zum Lüften öffnen. Sie könnten unser Gesprochenes aufnehmen und direkt zusammenfassen. Sie könnten an unserer Stimmlage und Bewegungen erkennen, wie wir uns fühlen und gäben uns Hilfestellungen, Tipps, um unser Wohlbefinden zu steigern oder würden uns zeigen, welche Übungen jetzt für unsere Nackenverspannungen gut wären. Manches davon ist heute schon möglich und an manchen Arbeitsplätzen zu finden. Allerdings nur vereinzelt und nie als digitales Gesamtkonzept.

Um all das besser zu schaffen, müssten sich die digitalen Assistenten auf dem Niveau einer KI (Künstlichen Intelligenz) bewegen oder zumindest annähern bzw. die Fähigkeit des Deep Learnings (mehrschichtiges Lernen) besitzen. Denn nur dann sind sie in der Lage komplexe Konzepte zu erlernen. Die spezielle Informationsverarbeitung beim Deep Learning ähnelt dabei dem menschlichen Gehirn.2

Die KI sammelt Erfahrungen (z. B. bezüglich unserer Präferenzen), speichert diese und lernt daraus, um künftig besser oder mehr nach unseren Wünschen agieren zu können.

Verfolgt man diesen Gedanken weiter, so könnten die digitalen Assistenten vielleicht auch irgendwann verkörpert werden und womöglich sogar aussehen wie Menschen.

Ein Blick in die Zukunft

Wenn sich der technologische Fortschritt weiterhin so rasant entwickelt, dann wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis wir mit den ersten digitalen Kolleginnen und Kollegen wirklich zusammenarbeiten werden. Natürlich müssten die Rahmenbedingungen dafür auch stimmen – Stichwort: Datenschutz und -sicherheit. Unsere Büros müssten hierfür technisch aufgerüstet und noch digitaler werden, sei es durch bessere drahtlose und schnelle Internetverbindungen oder durch Installation von diversen Sensoren in den Arbeitsräumen z. B. für Messungen von Helligkeit, Temperatur oder Luftfeuchtigkeit/-qualität.

Digitale Assistenten werden unsere Arbeit definitiv verändern, aber vor allem uns Menschen als Arbeitskraft nicht ersetzen können. Auch wenn die eingangs erwähnte KI J.A.R.V.I.S. aus den Iron Man Filmen ein hohes Maß an Eigenständigkeit aufwies, so orientierte er sich doch immer an den Wünschen seines Schöpfers und diente ihm als nützliches Werkzeug. J.A.R.V.I.S. wurde daher nie selbst kreativ tätig, sondern unterstützte und erweiterte lediglich die Fähigkeiten der Figur Tony Stark.

Unsere Arbeit könnte sich daher dahingehend verändern, dass wir gezielter und effizienter arbeiten und uns dabei u. a. mehr auf die kreativen Prozesse konzentrieren werden. Auch müssen wir uns gegenüber den neuen Technologien und digitalen Transformationen öffnen, damit sie Erfolg haben und für uns funktionieren. Denn das gilt für viele neue digitalen Neuerungen. Besteht kein Interesse oder werden sie nicht angenommen, so werden sie sich auch nicht etablieren können.

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Weiter ergänzen wir diesen Daten-Pool durch qualitative Befragungen (Telefon und online) unter Meinungsbildnern, Klinikern und niedergelassenen Ärzten der verschiedenen Facharztgruppen bzw. Patienten bestimmter Indikationsbereiche.

Thao Pham
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