Im ersten Teil des Artikels habe ich darüber berichtet, dass ich trotz Pandemie meine Arbeit in der Krebsforschung weiterführen konnte. Ich habe mich jedoch gefragt, wie sich die Pandemie auf die tatsächliche Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten in Praxen und Kliniken auswirkt.
Mit meinen Gedanken zu dieser Situation bin ich nicht allein: Der Deutschlandfunk befragte dazu in einem Interview Dr. Susanne Weg-Remers vom Deutschen Krebsforschungszentrum. Frau Weg-Remers sagt tatsächlich: „Wenn in den Kliniken die Kapazitäten eng sind, dann guckt man, wo man schieben kann, […] wo man noch ein bisschen warten kann.“ Im Gespräch wird deutlich: Es gibt Tumorarten, bei denen ein Behandlungsverzug von ein paar Wochen toleriert werden kann. Es gibt aber Fälle, bei denen die Heilungschance deutlich sinkt, es „auf lange Sicht um Leben und Tod“ geht, wenn Patientinnen und Patienten um wenige Wochen verzögert behandelt werden. Sie betont, dass während der Wellen in der Pandemie vor allem Operationen aufgrund fehlender Intensivbetten verschoben wurden. Ausgefallene Nachsorgeuntersuchungen, also Untersuchungen nach bereits vollzogenen Behandlungen wie OP oder Chemotherapie, können aber genauso gefährlich für den Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten sein. Nämlich wenn Ärztinnen und Ärzte Rezidive, also Rückfälle, nicht oder zu spät erkennen.1
Strahlentherapie als Zeitgeber?
Welche Optionen gibt es für Patientinnen und Patienten, damit sie nicht ihrem Schicksal ausgeliefert sind? Welchen Einfluss hat(te) diese Entwicklung in der Pandemie auf das Fachgebiet meines alten Forschungsfelds, der Strahlentherapie? Bei einer Strahlentherapie können die Patientinnen und Patienten, die in einem stabilen Zustand sind, nämlich wieder nach Hause gehen.
Die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) macht auf ihrer Webseite darauf aufmerksam, dass eine Bestrahlung von Krebspatientinnen und -patienten bei vielen Tumorarten eine zuverlässige Behandlungsalternative sein kann oder das Krebswachstum so lange kontrollieren kann, bis eine OP wieder möglich ist.2 Ehemalige Kolleginnen und Kollegen, die in der Strahlenklinik tätig sind, berichten mir, dass tatsächlich mehr Krebspatientinnen und -patienten zur Bestrahlung kommen und die Mitarbeitenden höchst ausgelastet sind seit der Pandemie.
Es gibt also in einigen Fällen die Möglichkeit, Krebspatientinnen und -patienten auf andere Art zu behandeln. Und trotzdem sagt die Deutsche Krebshilfe voraus, dass wir durch die Pandemie mit mehr Todesfällen bei Krebspatientinnen und -patienten rechnen müssen.3
Durch Impfungen das Gesundheitssystem entlasten
Es gibt Möglichkeiten der Überlastung der Intensivpflege und des Gesundheitssystems im Allgemeinen zu entgegenzuwirken. Impfen gegen COVID-19 zum Beispiel kann schwere Verläufe verhindern. Und weniger schwere Verläufe von COVID-19 können die Situation in den Kliniken entspannen. So könnte sichergestellt werden, dass Krebspatientinnen und -patienten die Behandlungsmöglichkeiten erhalten, die – je nach Leitlinie – für sie passend sind.
Ich persönlich habe mich dazu entschieden, die Forschung zu verlassen. Bei m:werk Healthcare Communication sehe ich nun meinen Auftrag unter anderem darin, aktuelle medizinische Entwicklungen fachgruppenspezifisch zu kommunizieren. Ich unterstütze sowohl das Medical Team als auch Kundinnen und Kunden mit meinem medizinischen Know-How und möchte so einen Beitrag zur bestmöglichen Versorgung von Patientinnen und Patienten mit jeglichen Indikationen leisten.
1 https://www.deutschlandfunkkultur.de/versorgung-krebspatienten-waehrend-coronapandemie-100.html
2 https://www.degro.org/versorgungsengpaesse-in-der-pandemie-die-strahlentherapie-ist-bei-krebs-oft-eine-gleichwertige-alternative-zur-op/
3 https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/deutsche-krebshilfe-todesfaelle-corona-pandemie-100.html
Wenn Sie mehr über m:werk erfahren möchten, sprechen Sie uns gerne jederzeit an.
Unverbindliche Anfragem:werk Healthcare Communication ist als Healthcare- und Pharma-PR-Agentur seit 2000 für Unternehmen der pharmazeutischen Industrie, der Medizintechnik und anderer Healthcare-relevanter Branchen tätig.
Fundament für Beratung und Maßnahmenentwicklung im Rahmen von Kommunikations- und PR-Konzepten ist die datenbasierte Methodik der empirischen Sozial- und Marktforschung. Sie wurde für kommunikative Fragestellungen in der Healthcare-PR, insbesondere des dort verorteten Marketings, adaptiert. Im Kern werden regelmäßig Facharzt- und Patientengruppen repräsentativ und detailliert über ihr aktuelles und vermutet künftiges Informations- und Kommunikationsverhalten befragt. So erhalten wir empirisch-gestützt eine aktuelle, valide, quantitative Daten-Grundlage für den zielgerichteten Budget-Einsatz und für eine präzise crossmediale Gewichtung im jeweiligen Facharzt- oder Patientensegment.
Weiter ergänzen wir diesen Daten-Pool durch qualitative Befragungen (Telefon und online) unter Meinungsbildnern, Klinikern und niedergelassenen Ärzten der verschiedenen Facharztgruppen bzw. Patienten bestimmter Indikationsbereiche.