Die Zahlen sind schwindelerregend. 103.6971 zugelassene Arzneimittel gibt es derzeit in Deutschland. Rund 1,4 Milliarden Arzneimittelpackungen geben deutsche Apotheken im Jahr an ihre Kunden ab2. Rund 160.000 Apotheker, pharmazeutisch-technische Assistenten und pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte3 treffen täglich auf etwa 3,6 Millionen Kunden und Patienten4 und haben zum Teil beratungsintensive Gespräche zu führen. So weiß die Statistik, dass 2017 etwa 190 Millionen der abgegebenen Arzneimittel alleine wegen ihrer Darreichungsform als besonders beratungsintensiv einzustufen waren5. Diese nur wenige, ausgesuchte Zahlen lassen erahnen, wie intensiv die Informationsflut und wie hoch das Informationsbedürfnis des deutschen Apothekenpersonals Tag für Tag sein muss.
Die gute „alte“ Fachzeitschrift – sonst nix?
Wie und wo also finden Apotheker und ihre Teams die Informationen, die sie für das tägliche Geschäft benötigen? Bemerkenswert ist, dass die pharmazeutischen Fachzeitschriften und solche für das pharmazeutische Fachpersonal der Apotheken nach wie vor unangefochten (98,8 Prozent) an erster Stelle der Mehrfachnennungen für die genutzten Informationsquellen stehen6. Dicht gefolgt von persönlichem Austausch unter Kollegen (97,9 Prozent)7 und Fortbildungsveranstaltungen (sowohl der Bundesapothekerkammern also auch der Industrie) mit 93,8 Prozent8. Gern gesehen sind auch Informationen der pharmazeutischen Industrie (88,7 Prozent) und der Austausch mit ihren Außendienstmitarbeitern (88,4 Prozent)9+10.
Apothekenteams = digitale Champions, Facharztgruppen dagegen weit abgeschlagen
Was jedoch besonders bemerkenswert ist, wie offen sich diese Berufsgruppe für die regelmäßige Nutzung von Online-Angeboten zeigt. So standen in einer repräsentativen Befragung bereits im Jahre 2017 bei Apothekern und Apothekenteams Online-Medien und das Internet mit 86,3 Prozent an erster Stelle, gefolgt von der Nutzung diverser Fach-Newsletter (76,3 Prozent) und digitalen Fortbildungsveranstaltungen mit 60,1 Prozent – und das drei Jahre vor Covid1911!
Das sind Werte, die selbst die digital aufgeschlossensten, deutschen Facharztgruppen unserer regelmäßigen, repräsentativen m:cognito® Facharztgruppen-Erhebungen nicht erreichen. Als kleines Sahnehäubchen wäre noch der kollegiale Austausch in sozialen Medien und Foren (z.B. Facebook) mit sage und schreibe 54,8 Prozent der Nennungen zu erwähnen12. Eine der digital aufgeschlossensten Facharztgruppen, wie z. B. die Kardiologen (Niedergelassene und Kliniker) kamen hier (2019) auf Werte von gerade mal 3 Prozent bei einer regelmäßigen, beruflichen Nutzung sozialer Medien und Foren und 30,5 Prozent bei deren eher seltenen Nutzung.13 Man darf also schon jetzt auf die nächsten ABDA- und LA-Pharm-Untersuchungen in dieser Hinsicht gespannt sein.
1 Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Januar 2018
2 Die Apotheke – Zahlen, Daten Fakten 2018, Hrsg. ABDA, Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände e.V., S. 64 (zitiert als Quellen Insight Health GmbH & Co. KG, ABDA-Statistik)
3 ebd. Seite 18 (zitierte Quelle: ABDA-Statistik)
4 ebd. Seite 5 (zitierte Quellen: ABDA-Statistik, Forsa, Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analyse, infas, Institut für angewandte Sozialwissenschaft)
5 ebd. Seite 49 (zitiert Quelle: Deutsches Arzneiprüfungsinstitut e.V., DAPI)
6 LA-Pharm 2017, Grafik „Ergebnisse: Genutzte Informationsquellen“ (Zitat: „Für die LA-PHARM 2017 wurden 939 Personen der Zielgruppe in persönlichen Interviews befragt: 370 Apothekenleiter, 251 approbierte Mitarbeiter, 318 PTA und Pharmazie-Ingenieure. Diese Stichprobe repräsentiert die Grundgesamtheit von aktuell rund 117.000 Beschäftigten in Apotheken, sodass die Antworten stellvertretend für die Gesamtheit der in öffentlichen Apotheken tätigen Apotheker und PTA in der Bundesrepublik stehen.“ Zitatende)
7 ebd.
8 ebd.
9 ebd.
10 ebd.
11 ebd.
12 ebd.
13 m:werk m:cognito®-Befragung Kardiologen (Niedergelassene und Kliniker), 06/2019
Wenn Sie mehr über m:cognito erfahren möchten, sprechen Sie uns gerne jederzeit an.
Unverbindliche Anfragem:werk Healthcare Communication ist als Healthcare- und Pharma-PR-Agentur seit 2000 für Unternehmen der pharmazeutischen Industrie, der Medizintechnik und anderer Healthcare-relevanter Branchen tätig.
Fundament für Beratung und Maßnahmenentwicklung im Rahmen von Kommunikations- und PR-Konzepten ist die datenbasierte Methodik der empirischen Sozial- und Marktforschung. Sie wurde für kommunikative Fragestellungen in der Healthcare-PR, insbesondere des dort verorteten Marketings, adaptiert. Im Kern werden regelmäßig Facharzt- und Patientengruppen repräsentativ und detailliert über ihr aktuelles und vermutet künftiges Informations- und Kommunikationsverhalten befragt. So erhalten wir empirisch-gestützt eine aktuelle, valide, quantitative Daten-Grundlage für den zielgerichteten Budget-Einsatz und für eine präzise crossmediale Gewichtung im jeweiligen Facharzt- oder Patientensegment.
Weiter ergänzen wir diesen Daten-Pool durch qualitative Befragungen (Telefon und online) unter Meinungsbildnern, Klinikern und niedergelassenen Ärzten der verschiedenen Facharztgruppen bzw. Patienten bestimmter Indikationsbereiche.